M A – mein neues Projekt
Nach der Fertigstellung und den ersten Erfahrungen mit der ALBATROS sollte mein neues Projekt deutlich kleiner, leichter und bequemer in der Handhabung werden. Es sollte segelklar aufgetakelt im Auto Platz haben, und ich wollte es ohne großen Aufwand alleine zu Wasser bringen können. Und – es sollte für Starkwind tauglich sein!
An der „Neuen“ hatte ich schon beim „Erstkontakt“ auf der Nürnberger Messe 20 . . ??? Gefallen gefunden, aber da waren ja noch ganz andere Modelle in der Werft. Jetzt wurde der Bausatz von Billingboats wieder interessant, und dann stand ganz plötzlich ein riesiger bunter Karton in meiner Werkstatt!
Im Oktober 2010 ging es an die Arbeit. Das sollte ja was schnelles für zwischendurch sein, aber …
Nach der Sichtung des Kasteninhaltes begann ich mit der Arbeit. Leider war die Bauanleitung dabei nicht sehr hilfreich, ein Mangel, der noch öfters auftreten sollte!
Zunächst war mir wichtig, die Tragfähigkeit des Rumpfes zu ermitteln. Auf die Katalogangabe wollte ich mich nicht verlassen. So wurde die Badewanne geflutet und Rumpf und Bleistangen wanderten ins Badezimmer. Aus dem Bauplan hatte ich die Höhen von der Wasserlinie zum Bug und zum Heck ausgemessen und entsprechend lange Leistchen zugeschnitten. Sie wurden am Rumpf mit Klammern befestigt. Tauchte der Rumpf jetzt soweit ins Wasser, daß die Leistenenden die Wasserfläche berührten, dann schwamm mein Rumpf auf der Wasserlinie.
Nachdem genügend Ladung an Bord war wanderte das Boot auf die Waage: 8100gr. fast ein Kilo weniger als im Katalog.
Dann ermittelte ich den Gesamtschwerpunkt des beladenen Rumpfes indem ich ihn so auf einen Bleistiftstummel stellte, daß er in der Waage stehen blieb. Die Auflagestelle wurde markiert. Der Rumpfschwerpunkt war sehr wichtig! Damit wurde die Position des künftigen Außenballastes festgelegt. Wird der Ballast so unter dem Rumpf befestigt, daß die Schwerpunkte von Rumpf und Ballast übereinander liegen, dann verändert sich die Wasserlage des Bootes nicht!
Die lasergeschnittenen Holzteile wurden bereitgelegt. Die ersten Sperrholz-Bauteile waren schnell und einfach im konturbeschnittenen ABS-Rumpf eingeklebt. Für diese Verbindungen schwöre ich nach wie vor auf STABILIT-Express; allerdings werden die Klebestellen überlackiert oder anders vor Wasserkontakt geschützt. So waren Stevenverstärkungen, Kielplatte und Motor- bzw. Wellenlager nach kurzer Zeit passgenau eingeklebt. Dann waren die vorgefertigten (gelasertern) Balkweger (am Rumpf umlaufender Auflagebalken für das Deck) aus 6mm Sperrholz an der Reihe. Schon beim ersten Versuch diese Teile der Rumpfbiegung anzupassen, zerbrachen sie! Eigentlich logisch: Wie soll man eine ca. 10mm breite Leiste aus 6mm Sperrholz in diese Rundung zwingen?! Ich hatte erstmals einen mächtig „dicken Hals“ und das Projekt landete in der Ecke.
Nach einer Weile hatte ich dann die Ersatzlösung. Die Balkweger wurden aus 2x8mm Kiefernleisten in drei Schichten eingebaut. Dabei mußten die genau passenden Decksunterzüge eingesetzt werden.
Die erste Klippe beim Neubau war umschifft; es konnte weiter gehen.
Mir wurde sehr bald klar, daß ich das Modell etwas modifiziert bauen würde. Darum wird das Boot einen anderen Namen haben. Der wird aber erst bei der Taufe verraten! Nur die Anfangsbuchstaben: M A, die dürft ihr schon wissen!
Im nächsten Arbeitsgang wurde die Großsegelwinde eingebaut. Wie fast immer, die von Hitec. Nichts besonderes, wenn man von dem neuen Schotspanner absieht. Bei Tipps und Tricks findet ihr die Beschreibung.
Der Bericht wird fortgesetzt.