Feueralarm auf der ALBATROS
Es ist der 3. Mai 2013 – die Classicer haben ihr Frühlingstreffen am Degersee bei Lindau. Meine ALBATROS läuft seit etwa 20 Minuten klaglos unter Vollzeug bei idealem Wind. Es macht richtig Spaß. Man fährt Wenden und Halsen, betätigt auch die Backstage. Bei der Sonne ist kaum zu erkennen, ob die dünnen Stahlseile richtig gesetzt sind. Das Boot läuft am Wind mit dichtgeholtem Backbord-Backstag Richtung Startstelle – da fällt die Lenkung aus!! Auch die Winden reagieren nicht. Der Kiel knirscht Sekunden später in den Uferkies. Ein „Ersthelfer“ ruft mir zu: „Schalte aus, das riecht nach Strom!“ Als ich endlich am Boot bin und die Luke zum Hauptschalter öffne kommt mir eine dicke Qualmwolke entgegen. Die riecht nicht nur, die stinkt bestialisch nicht nur nach Strom!! Als dann die ALBATROS im Bootswagen steht und sich der Qualm etwas verzogen hat, zeigt ein erster Blick ins Innere: Da hat es gewaltig gefunkt und geglüht. Zum Glück hat sich nichts wirklich entzündet, aber mit Segeln wird das für die nächsten Wochen nichts!
Inzwischen wurde der Grund für den Schaden gefunden: die linke Backstage war belegt und das Servo hat bis zum Verglühen versucht das Ende dicht zu holen.
Zuhause habe ich dann die verschmorten und ausgeglühten Teile ausgebaut. Alles was mit dem verschmorten Servo Kontakt hatte war in Rauch aufgegangen. Servo, Hauptschalter zum Empfänger, Delay-Modul und 6V-Limitter waren ein Häufchen Schrott. Erstaunlich: der Empfänger hat überlebt, obwohl er den ganzen Kurzschlußstrom abbekommen hat!
Sehr schnell war mir klar, daß ich ein Sicherungssystem brauche, was solche Schäden künftig verhindern soll. Dabei soll jeder Baustein (Winde oder Servo) einzeln abgesichert werden, damit nicht das ganze Modell ausfällt. Nach eingehender Rücksprache mit einem kundigen und geduldigen Freund, der auch noch eine Menge davon versteht, waren nach ein paar Tagen die ersten Sicherungsmodule fertig. Die entsprechenden Platinen hatte Peter CNC-gefräst.
Die erste Version sah so aus, daß ein Kabel zum Empfänger führte, das entspechende Servo am Stecksockel angesteckt wurde. Der Knüller, dank Peters Einfallsreichtum: eine Leuchtdiode zeigt es an, wenn die Sicherung „durch“ ist. Den Wert der Glassicherung muß ich nach dem max. Stromverbrauch des Servos oder der Winde plus kleiner Zugabe bestimmen. Ich habe zunächst mal mit 2 + 3 A Sicherungen begonnen. Viel mehr hält auch der Empfänger nicht aus!
Jetzt wartet die ALBATROS und die PILGRIM auf ihre „Feuerprobe“ mit den neuen Sicherungen.
Für detailierte Auskünfte und Hilfe bei den Platinen stehe ich , wie immer, gerne zur Verfügung.