Maritime und Segler-Fachausdrücke
Eine Auflistung von Ralph Sutthoff
Abdrift – seitlicher Versatz durch Windkraft. Der Lateralplan hat die Aufgabe, das zu verhindern.
abfallen – mit dem Boot vom Wind weg nach Lee drehen
achtern – hinten
anluven – mit dem Boot zum Wind hin nach Luv drehen
aufriggen – Takelage montieren
aufschießen – bremsen, indem man den Segler in den Wind steuert
ausbaumen – mit einem Rundholz das Schothorn eines Segels von der Mittschiffslinie abhalten
Backbord – linke Schiffsseite mit roter Positionslampe
Baum – Rundholz am Unterliek eines Segels
Baumfock – Selbstwendefock, daher nie den Mast überlappend, siehe auch Genua
Baumniederhalter – einstellbare Vorrichtung mit der die Aufwärtsbewegung des Baumes verhindert wird. Beim konstruktiv anderen Baumniederholer bewirkt das eine Talje.
Beiboot – Dingi – kleines Boot, welches in flachen Gewässern als Verkehrsboot zwischen Ankerplatz der Yacht und dem Land dient. Wird an Bord mitgeführt.
Beaufort-Skala – nach dem brit. Admiral und Hydrographen Sir F. Beaufort, (*1774, †1857), Skala zur Abschätzung der Windstärke nach beobachteten Wirkungen
bergen – vollständiges Einholen eines Segels
Besan – das Segel am hintersten Mast oder auch der hinterste, kürzere Mast (Besanmast) nicht bei Schonern;
Bug – Vorderteil eines Schiffes
Crew – Mannschaft
Deck – [niederdt.], urspr. Bez. für den waagrechten Abschluß eines Schiffsrumpfes; heute allg. Bez. für jede waagrechte Unterteilung des Schiffsrumpfes
Deckshaus – Aufbauten über Deck zu Wohn- oder Stauzwecken
dichtholen – anziehen einer Leine, Gegensatz: auffieren
Dickschiff – schwere Segelyacht, großes Schiff, Gegensatz: Jolle,
Dirk – Leine zwischen Topp und Baumnock zum Halten des Baums bei nicht gesetztem Segel, bei RC-Seglern Trimmvorrichtung, wenn ein Baumniederhalter fehlt
einpicken – einhaken, einknoten (z.B. eine Schot am Segel einpicken)
Fall – Tau, meistens am oder im Mast geführt, zum Hochziehen oder Runterlassen eines Segels oder einer Stenge etc. etc. halt für alles was hoch soll … fast alles …
Fender – dicke „Beulen mit Luft drin“, die bei Hafenmanövern an den Seiten einer Yacht angebracht werden. Mit Kork od. Tauwerk gefülltes Kissen zum Schutz der Schiffsaußenseite beim Anlegen am Kai u. ä.
fieren – Tau ablaufen lassen, herablassen, langsam freigeben
Fock – Vorsegel
Freibord – Höhe der Bordwand zwischen Wasserlinie und Deck
Gaffel – am oberen Teil eines Schiffsmastes angebrachtes, schräg nach hinten aufwärts ragendes Rundholz, an dem die Oberkante des G-Segels befestigt wird
Genua – [nach dem erstmaligen Auftauchen dieses Segels 1927 bei einer Regatta in Genua] großes, den Mast u. das Großsegel stark überlappendes Vorsegel. Bei Modellseglern weniger weit verbreitet, da eine aufwändige Steuerung erforderlich wird.
Gleiten – schnelle Fahrt eines Gleiters, der die Bugwelle hinter sich gelassen hat. Der Druck auf dem Ruder läßt nach und das Schiff wird sehr feinnervig steuerbar. Wenn einige Yachten nur eine Welle heruntergleiten, bezeichnet man das als Surfen. siehe auch Verdränger
Halse – einen Segler mit dem Heck durch den Wind drehen. Gegenteil: Wende
Havarie – Schiffsunfall, Schaden am Schiff
Heck – der hintere Teil eines Fahrzeugs
Höhe – gewinnt ein Segler durch Kreuzen auf am Wind Kurs wenn der Wind vorlicher als querab einfällt
Höhe laufen – Fähigkeit im Winkel „gegen“ den Wind segeln zu können
Jumpstag – bei einer 7/8 Takelung Stag zur Stabilisierung des oberen Achtels des Mastes
Kajüte – Wohn-, Aufenthaltsraum auf Schiffen
Katamaran – schnelles Boot mit Doppelrumpf
Keep – Hohlprofil im Mast zur Aufnahme des Segels
Ketsch – Zweimaster, der hintere Besanmast steht vor dem Ruder bzw. innerhalb der Wasserlinie und ist immer kleiner als der Großmast. (Siehe Yawl)
Kielflosse – schmale, tiefreichende Flosse unter dem Rumpf, an deren Ende sich der Ballast befindet
killen – materialmordendes Flattern nicht dichtgeholter Segel im Wind; bremst das Boot beim Aufschießer ab
Kurs – Fahrtrichtung als Winkel zum Wind oder zum Ziel
Krängung – durch Wind oder Seegang verursachte Schräglage
Kreuz – eine Yacht segelt im Zickzackkurs „auf der Kreuz“, wenn sie ein Ziel gegen den Wind erreichen will. Kurs jeweils am Wind bzw. hoch am Wind
Langkiel – weniger tiefer und dafür langgestreckter Kiel mit Ballast unter dem Rumpf
Lateralplan – seitliche Fläche des Unterwasserschiffs, zweidimensional betrachtet. Wirkt der Abdrift entgegen
Lee – die dem Wind abgewandte Seite
leegierig – Tendenz eines Seglers, vom Wind abzufallen: sollte ein Modell nie sein, vergrößert den Winddruck auf das Stell!
Leine – Oberbegriff für dünne Taue und Seile
Liek – Rand oder Einfassung eines Segels, unterscheide Unter-, Vor- und Achterliek
Luke – Öffnung im Deck der Yacht
Lümmellager – Verbindung zwischen Mast und Baum
Luv – die dem Wind zuwandte Seite, siehe auch Lee
luvgierig – Tendenz eines Seglers in den Wind zu drehen; entlastet das Stell bis die Segel killen
Mastfall – Neigung des Mastes zum Deck nach vorne oder hinten
Mehrrümpfer – Katamaran oder Trimaran, die schnellsten Schiffe
Nock – Ende eines Baumes, einer Stenge, auch Brückennock: äußerste Ecke der Kommandobrücke
Püttings – Beschläge mit dem Rumpf verbunden, an denen die Wanten und Stage befestigt werden
Querab – gedachte, durch die Wanten gezogene Linie
raumschots – Wind fällt schräg von hinten ein
Reff (reffen)- Vorrichtungen zur Verkleinerung der Segelflächen (verschiedene Techniken möglich)
Rigg – auch Takelage, alles was auf Deck mit Masten, Segeln und deren Befestigung zu tun hat.
Reling – zaunähnliche Sicherung um ein Deck.
Rumpfgeschwindigkeit – Die von einem Boot in Verdrängerfahrt maximal erreichbare Grenzgeschwindigkeit abhängig von seiner Länge. Kann nur von Gleitern oder Mehrrümpfern überwunden werden.
Saling – kreuzförmig angeordnete Querstreben am Mast zum Ausspreizen der Wanten. Erhöht die Steifigkeit des Mastes.
Segelschwerpunkt – richtiger Segeldruckpunkt – gedachter, zentraler Angriffspunkt des Windes auf die gesamte Segelfläche. Verschiebung nach vorne bedeutet Leegierigkeit, Verschiebung nach hinten bedeutet Luvgierigkeit
schiften – Manöver zum Überholen des Baumes (Seitenwechsel)
Schmetterlingskurs – Kurs vor dem Wind, der genau achterlich einfällt. Die Segel stehen dabei auf verschiedenen Bordseiten. Das Schiff läuft platt vor dem Laken.
Schoner – ein mehrmastiges Segelschiff meist mit Gaffelsegeln. Der vordere Schonermast ist niedriger als der hintere Großmast.
Schot – Leine zur Einstellung der Segel
Schothorn – Die Ecke des Segels, in das die Schoten eingepickt werden
Segellatte – Latte zur Stabilisierung der Segelfläche
Segelprofil – Wölbung der Segelfläche ähnlich einer Tragfläche
Segelstell – ein Satz Segel für ein RC-Modellschiff
Sinken – meist ungewollte Bewegung eines Schiffes in senkrechte Richtung nach unten, deren max. Strecke durch den Grund begrenzt ist! Oftmals ein einmaliges Erlebnis.
Skipper – „Kapitän“ auf einer Segelyacht
slippen – eine Yacht zu Wasser lassen oder herausnehmen
Slup – 1. einmastige Jacht mit Groß- u. Vorsegel. 2. kurz für: Sluptakelung (Takelungsart mit Groß- u. Vorsegel) auch Bermudarigg genannt.
Spiegelheck – flächiger Heckabschluß
Spreizgaffel – ovale, zweiteilige Gaffel
Stag – Abstützungen des Mastes nach vorn und achtern, meist aus Draht
Steuerbord – rechte Schiffsseite mit grüner Positionslampe
Takelage – stehendes und laufendes Gut eines Seglers zur Bedienung der Segel, auch als Rigg oder Stell bezeichnet
7/8 Takelung – Vorsegel ist nicht am Topp sondern tiefer auf 7/8 Höhe des Mastes angeschlagen
Talje – Flaschenzug
Topp – oberes Mastende
trimmen – Segel und Rigg optimal einstellen
Trimmservo – Servo, der an einem Segel eine abweichende Einstellung von der Grundeinstellung aller Segel erlaubt
Überhang – wenn Bug oder Heck über die Wasserlinie des Rumpfes ragen
Umlaufschot – Hilfsschot eines Modellschiffs, meist im Rumpf, an der die Schoten befestigt sind
Unterliekstrecker – Vorrichtung zur Einstellung des Segelprofils am oder im Baum
Verdränger – Schiff, das seine Rumpfgeschwindigkeit nicht überwinden kann, siehe auch gleiten
Verklicker – Windfähnchen, das am Topp den scheinbaren Wind anzeigt. Der scheinbare Wind ist die resultierende aus Fahrtwind und wahrem Wind.
Vorsteven – vordere Kante am Rumpf
Wanten – Taue oder Drahtseile, die den Mast seitlich stützen
Wasserlinie – Linie, in der der Wasserspiegel den Schiffsrumpf berührt
Wende – einen Segler mit dem Bug durch den Wind drehen, auch über Stag gehen genannt
Yawl – Zweimaster, bei dem der Besanmast hinter dem Ruder bzw. außerhalb der Wasserlinie steht. (Siehe Ketsch)