Einen doppelten Grund hatten die mini-sailor, sich bei der Segelschule Seidl vorzustellen: „Papa Seidl“ feierte seinen 83. Geburtstag und in diesem Jahr wurde seine Schule 60 Jahre alt! So tauchten wir mit einer ganzen Flotte von Modellen im Bootshaus auf und brachten den Jubilar doch sehr zum Staunen, als wir kurze Zeit später unsere Boote auf dem Wasser vorstellten.
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Auch in Deutschland bildeten sich Veranstaltungsschwerpunkte, die zu festen Einrichtungen wurden. So lud Dieter Kettelhut die I.G.mini-sail schon 1988 zum 1. Oldtimer-Treffen nach Rheda-Wiedenbrück ein. Dort waren aber besondere Modelle gefragt! Die historischen Segler aus den Regionen Mecklenburg, Pommern und Ostpreussen bildeten zusammen mit Plattbodenschiffen einen Schwerpunkt. Dazu wurden, eine Besonderheit in Rheda, auch Rudergaleeren und alte Dampfschiffe gezeigt. Moderne und einfache Modelle waren bei diesen Treffen, die bis 2001 stattfanden, nicht gefragt.
Ein weiteres, inzwischen zur festen Einrichtung gewordenes Treffen findet seit 1987 jährlich im holländischen Het Rutbeek Park in Enschede, der Heimatstadt von Joop Clobus, statt.
Das ideale Gewässer, die Gastronomie, die Badestrände – alles lädt zu einem Wochenende nach Het Rutbeek ein! So sind die mini-sailor selten alleine auf dem Wasser und müssen aufpassen, dass sie nicht den Surfern und Schwimmern ins Gehege kommen. Aber die Steganlage und die Ufer sind groß genug für alle. Wenn dann zur Wanderregatta rund um den See gerufen wird werden die Boote flott gemacht und los geht es. Nach dem Verlassen des Hafen geht es erst mal nach links das Ufer entlang – das Modell immer schön an der “RC-Leine”. Eine Engstelle des Sees macht eine Überquerung des Gewässers für die Skipper notwendig. Sie wurden oft per Ruderboot zur anderen Seite gebracht. Dies organisierte die örtliche Pfadfinderschaft! Wenn man sich dann endlich nach zwei oder mehr Stunden mit seinem Segler von rechts kommend wieder dem Hafen nähert, freut man sich richtig auf einen Kaffee oder ein frisches Bier. Wer wann einläuft spielt nie eine Rolle: durchhalten und ankommen ist das Ziel!
Die Tour Fossa Hadrianus war ein Treffen besonderer Art. Schon 1986 führte diese erste Wanderregatta auf einem Kanal aus der Römerzeit vom holländischen Leidschendam Richtung Delft. Man startete in Gruppen und segelte gemeinsam soweit, wie es in der verfügbaren Zeit möglich war. Dabei waren zahlreiche Hadycaps zu meistern. Am Anfang stand das Passieren der Kanalschleuse von Leidschendam. Danach waren einige große und kleine Straßenbrücken zu durchfahren. Zum Einen waren unter den Brücken oft verwirbelte Winde. Zum Anderen mußte man selbst über die Straße kommen, um auf der anderen Seite sein Boot wieder unter Kontrolle zu haben. Nach Ablauf der vorgesehenen Zeit wurden die Boote eingesammelt und per LKW an die Startstelle zurück gebracht. Der besondere Reiz an dieser Veranstaltung lag in der Streckenführung. Mal ging es mitten durch die Städtchen, dann wieder durch Wiesen und freies Land. Für mich die interessanteste Veranstaltungsserie neben den Treffen im Rahmen der SAIL. Leider wurden diese Touren nur bis 1992 in dieser Form durchgeführt. Dannach gab es nur noch interne Treffen der Stichting MiniSAIL.
Der erste Wettbewerb um die “Goldschiffchen” wurde im August 1987 in Mönchengladbach durchgeführt. Es waren ca. 30 Teilnehmer gekommen. Bei diesem Treffen 1987 wurde die I.G.mini-sail offiziell gegründet. Der Obmann wurde in seinem Amt bestätigt.
Die nächsten Treffen fanden
- 1988 in Lahr (Schwarzwald)
- 1989 in Kassel
- 1990 in Köln (Fühlinger See)
- 1991 in Nieder Moos (Vogelsberg)
- 1992 in Lübeck
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Im Sommer 1986 fand in Bremerhaven die SAIL 86 statt. Das Treffen der Großsegler und Oldtimer. Aus diesem Anlass wurde zur ersten mini-sail in Deutschland eingeladen. Organisiert wurde sie vom Düsseldorfer Modellbauclub. Zu Gast waren wir beim Deutschen Schiffahrtsmuseum direkt an der Weser. Unter den 29 Teilnehmern waren auch Gäste aus Holland und England. Die mini-sailer machten mit ihren Modellen sowohl beim Publikum als auch bei der Museumsleitung den besten Eindruck! Um für weitere solche mini-sail-Treffen einen besonderen Anreiz zu bieten, stiftete unser Gastgeber den Wanderpreis des Deutschen Schiffahrtsmuseums, die legendären, aus Kupferblech getriebenen „Goldschiffchen“.
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1985 Amsterdam
Im Sommer 1985 war es soweit: Im Rahmen der Sail 85 trafen sich einige von Segelschiffen begeisterte Modellbauer in Amsterdam, um der Einladung von Joop Clobus zu folgen, dort ihre Modelle auszustellen und zu segeln. Ferngesteuerte Segelmodelle gibt es schon seit es Fernsteuerungen gibt. Aber hier war etwas ganz Neues im Werden: Diese Modelle waren vorbildgetreue Nachbildungen von Originalen! Die Idee der mini-sail wurde erstmals öffentlich vorgestellt. Und so sollte das aussehen:
Mit seiner BENJAMIN W. LATHAM zeigte Joop Clobus, was er unter mini-sail-Schiffen verstand!
Die Modelle sollten möglichst ein Original als Vorbild haben, zu mindest sollten entsprechende Unterlagen vorhanden sein. Wichtiger Bestandteil der Idee war, die ungeheure Vielfalt der Segelschiffe von einst bis heute zu zeigen!
Mit diesen Schiffen sollte so gesegelt werden, wie dies auch mit den Großen gemacht wurde, ohne Hilfsmotoren, wenn die Vorbilder keine hatten. Auch weitere Hilfsmittel waren verpönt.
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Seit über 50 Jahren die große Liebe: Segelschiffe!
Bugwellen – der Standort macht’s!