PILGRIM – Die Dory Story

26. Januar 2007 Kommentare

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Der Bau von acht Dories für meinen Schoner.

Im Rahmen der Renovierung meines alten Neufundland-Schoners ANNIE waren auch neue Dories, die Fangboote für das Langleinen-Fischen des Kabeljaus, notwendig. Es galt also, acht gleiche Boote zu bauen, und das mit möglichst wenig Aufwand. Dabei sollten sie natürlich dem Aussehen der grossen Vorbilder so nahe wie irgend möglich kommen.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Klaus Prystaz bedanken, der mir mit Zeichnungen, Bildern und zahlreichen Tipps geholfen hat.
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Entsprechend dem Maßstab 1:24 sollten die Boote 24 cm lang und 6,5 cm breit werden. Um gleiche Rümpfe zu bekommen, fertigte ich zunächst ein geteiltes Mallengerüst, auf dem die Rumpfseitenwände formverleimt aufgebaut wurden.
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Die geteilten Mallen. Das rechte Teil ist schon mit ABS „beplankt“, damit darauf die Furnierplanken für die geklinkerten Wände verklebt werden konnten. Auf dem gewachsten ABS hält der Ponal-Holzleim nicht.
Die rote Form dient dem Formverleimen der doppelschichtigen Bodenplatten.
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Die ersten Wände sind fertig. Die drei Planken sind gut zu erkennen. Das nächste „Pärchen“ wurde gerade verleimt.
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Die Mallen-Teile sind quer verschraubt und fertig zum Verkleben des ersten Bootes.
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Die Wände und der Boden wurden geleimt. Gleichzeitig wurde der Vordersteven und der Heckspiegel eingeklebt – eine kniffelige Arbeit, die auch schnell gehen musste, weil der Leim schnell anzog.

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Geschafft, die erste Rumpfschale ist von der Form runter und sieht sehr gut aus. Sie wiegt 10 Gramm. Die Wände sind aus 0,6 mm Ahorn-Furnier, die Bodenplatte ist doppelt verleimt, der Steven und der Spiegel aus drei Schichten verkebt. Die Schalen sind noch sehr „wabbelig“.

Für den Ausbau der Schalen wurden jeweils 10 Halbspanten und 6 Bodenleisten benötigt. Die Spanten wurden in einer extra Klebevorrichtung zusammengefügt.
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Mit diesem Werkzeug wurden die 80 Halbspanten verklebt, nachdem die Teile gefräst bzw. im passenden Winkel geschliffen waren.
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Die Spanten einzukleben machte viel Mühe! Nur der genaue Sitz sicherte die Symetrie der Rümpfe.
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Die Spanten wurden gemäß dem inneren Anriss auf Höhe gesägt.
Dann konnten die Balkweger aus 3×2 mm Mahagoni eingeklebt werden.
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Die oberen Planken wurden nach den Balkwegern zugepasst. Erst dann konnten die äußeren Balkweger aufgeklebt werden.
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Vier Boote in drei Bauzuständen: rechts unten die leere Schale mit Markierungen. Darüber sind Spanten und Bodenleisten eingeklebt. Die zweischichtigen Bretter für die Sitzduchten liegen bereit.
Linke Boote: Die Balkweger sind verklebt und auf gleiche Oberkante verschliffen.
Die Duchtweger sind eingebaut und die Bänke eingepasst, sie werden nicht eingeklebt.

Was wäre ein Dory ohne Ruderriemen?!

Auch hier war Serienfertigung angesagt: Acht Dories benötigen je vier Riemen – dazu kommen je zwei Schöpfkellen, um das Wasser aus dem Boot zu „schippen“.
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Die Rohlinge für die Riemen waren D 10 x 150 mm Rundstäbe aus Buche.
Erst wurde der Handgriff angedreht: D 2,5 x 8 mm.
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Im Reitstock-Futter wurde mittels verschiedener, passender Rohrriete und einem Drucklager aus einer alten Schiffswelle ein rollendes Gegenlager für den Handgriff montiert. So konnte das Werkstück trotz seiner Länge sauber schlagfrei geführt werden.
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Jetzt konnte der lange Schaft des Ruders auf D 3,5mm abgedreht werden. Ein bisschen Gefühl bitte.
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Im Werkzeughalter diente jetzt ein Vierkantstahl als Auflage für das Drechseleisen.
So konnte die Form des Blattes angefertigt werden.
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Nach der Alu-Schablone wurde die genaue Kontur gedrechselt. Die Riemen sollten ja die gleiche Form haben.
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An der Schleifscheibe wurde aus der „Keule“ ein Ruderblatt. Das endgültige Finish besorgte das Schleifpapier.
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In dieser einfachen Schablone bekamen alle Riemen die gleiche Länge: 128 mm.
Drei Schichten Holzwachs sorgten abschließend für dauerhaften Schutz vor Feuchtigkeit.

Das erste Boot ist fertig
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Die Grundausstattung: vier Ruderriemen, dazu acht Führungsstifte – aus Zahnstochern gedreht:
L 12 mm, D 1,2 auf 2 mm. Mit Sicherungsschnur in den Bohrungen der Balkweger angebracht, werden sie nur zum Rudern eingesteckt. In die großen Schlaufen an Bug und Heck werden beim Zuwasserlassen die Haken der Bootslifts eingehängt.

Natürlich brauchen die Boote künftig auch einen festen Platz auf Deck.
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Die Lagerböcke sind fertig zum Wachsen und zum Montieren an Deck.
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Je vier Boote sind zu einem Nest ineinander gestapelt und auf den Lagerböcken verlascht.
Die großen Doryhuks der Bootslifts sind eingehängt.
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In der vorderen Bank ist das Loch für den Segelmast zu erkennen. Auch die Schöpfkellen findet man.
Durch das Loch am Rand des Boden kann Wasser ablaufen, wenn die See überschwappt. Ein Stopfen verhindert das Volllaufen wenn das Boot im Wasser ist. Die Führungsstifte müssen noch rausgezogen werden, damit sich keine Schot verhaken kann.

Der Bau dieser Boote hat großen Spaß gemacht und war gleichzeitig eine Herausforderung.

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