Der Spreizgaffelschoner ATLANTIS
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Ein Bericht aus der RC-Segelpraxis von Ralph Sutthoff
Ein Schoner mit ungewöhnlichem Rigg
Zum besseren Verständnis die Maritimen und Segler-Fachausdrücke beachten!
Im folgenden Bericht geht es um die Segelpraxis mit dem ferngesteuerten Segelschiff ATLANTIS. Es handelt sich um das bekannte Baukastenmodell der Firma Robbe.
Die zweimastige ATLANTIS gehört zu den Schonern. Von der ähnlich getakelten Ketsch unterscheidet sich ein Schoner vornehmlich hinsichtlich der Höhe des zweiten Mastes, weshalb die Segelschwerpunkte bei Ketsch und Schoner unterschiedlich verteilt liegen. Nach meinen Erfahrungen mit mehrmastigen RC-Segelschiffen liegen Schoner ruhiger auf dem Ruder und fallen weniger durch Luvgierigkeit auf als die sog. 1 ½ Master. Die ATLANTIS macht da keine Ausnahme. Das liegt aber wohl weniger am unterschiedlichen Rigg, sondern daran, dass Schoner von vorneherein als Mehrmaster konstruiert werden, während es sich bei vielen 1 ½ Mastern um modifizierte Slups handelt. Deswegen halte ich den Schoner oftmals für die bessere Wahl, wenn es denn überhaupt ein Mehrmaster sein darf oder soll. Das Baukastenangebot an Mehrmastern ist recht übersichtlich geblieben. Robbe bietet neuerdings einen zweiten Schoner, die VALDIVIA, an und Graupner hat lediglich die kleine Ketsch LIBERA-OCEAN im Angebot. Auf dem Yachtmarkt (Maßstab 1:1) haben Mehrmaster – aller Art – in den letzten Jahrzehnten an Boden verloren. Die Fachliteratur verweist auf aerodynamische Nachteile des aufwändigeren Riggs und die gegenseitige aerodynamische Behinderung der Segel. Während man dem Großsegel einer Slup (Bermudarigg) bescheinigt, den Vortrieb des Vorsegels aerodynamisch vorteilhaft zu beeinflussen, soll das für weiter achtern liegende Segel beim Höhelaufen nicht mehr gelten. Wie auch immer, Mehrmaster sind in der Welt der Großen zu Zeugen einer untergegangenen Segelepoche geworden, während immer größere Slups auf dem Vormarsch sind. Unter Minisailern gilt dieser Trend aber weniger. Tatsächlich segeln die meisten Mehrmaster, wobei es sich meist um Selbstbauten oder Bauplanmodelle handelt, nicht übel. Unter den Mehrmastern ist die ATLANTIS aus dem Hause Robbe regelmäßig der häufigste Vertreter, weshalb sie einer eingehenderen Betrachtung wert ist.
Das elliptische Unterwasserschiff der ATLANTIS folgt klassischer Linienführung, wie sie bei Segelyachten bis zum zweiten Weltkrieg modern waren. Ihre typischen Merkmale sind der Langkiel, der flache Vorsteven, die langen Überhänge und das schmale Spiegelheck. Das Konzept des schnellen Verdrängerrumpfes ist unter Modellbauern so beliebt, dass die ATLANTIS gerne auch als Basis für allerlei Umbauten, vornehmlich an der Takelage benutzt wird. Das Deckslayout der ATLANTIS wurde seinerzeit von Gerd Neumann nach diversen Vorbildern gestaltet. So geht der Steuerstand auf die COLOMBA, eine 30 m Ketsch aus dem Jahr 1902 zurück. Das Deckshaus wiederum wurde der ALBATROS nachempfunden. Sie war ein Geschenk des russischen Zaren an den König Wilhelm II von Württemberg im Jahr 1905. Die Holzlandschaft auf der ATLANTIS ist jedenfalls nett anzuschauen und schränkt die Gebrauchstauglichkeit beim Segeln nicht nennenswert ein.
Das ungewöhnliche Rigg der ATLANTIS findet seinen technischen Ursprung bei der Spreizgaffelketsch „Vamarie“ aus der Mitte der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Nach diesem Schiff hat man die Spreizgaffeltakelung später auch oft allgemein benannt. Damals war ein Spreizgaffelsegel, worunter die Windsurfingpioniere in den 60er Jahren das Kardangelenk zum Windsurfen setzten, segeltechnisch der letzte Schrei und unter Seglern lebhaft umstritten. Konservative Segler beäugten es mit Zurückhaltung und Misstrauen. Dabei schienen die Vorteile der Spreizgaffel auf der Hand zu liegen. Der Energiespender Wind kann da ansetzen, wo er am kräftigsten weht, nämlich weit oben über dem Wasserspiegel. Das Achterliek kann nicht mehr auswehen, das Segelprofil läßt sich gut trimmen und vor dem Wind baumt sie sich selber aus. Dem Rigg sagte man nach, besonders gut Höhe laufen zu können. Weite Verbreitung fand die Konstruktion jedoch nicht. Die Zeitschrift „Yacht“ fand in einem kürzlich herausgebrachten Sonderheftchen über die besten 100 Yachten des letzten Jahrhunderts nur das Spreizgaffelrigg des Surfbretts einer Erwähnung wert. Vom Surfbrettrigg (und einigen hypermodernen Segelyacht Prototypen!) abgesehen, ist die Spreizgaffel heute ausgestorben. Kritiker bemängelten u.a. den Hang zur Luvgierigkeit sowie die mangelnde Handlichkeit der Spreizgaffel beim Bergen, sollte auffrischender Wind das erforderlich machen.
Die Firma Robbe ließ sich von dieser Kritik nicht beeindrucken und legte in den 80er Jahren die ATLANTIS mit Spreizgaffeltakelung auf die Modellbauwerft. Der große Schoner setzte damals Maßstäbe in bezug auf Länge, Gewicht und Besegelung. Rekordverdächtige 17,5 Kilo verteilen sich auf eine Länge von immerhin 1,38m Länge. Die zwei Masten der ATLANTIS tragen vier Segel mit der Bezeichnung: Baumfock, Schonersegel, Stagsegel und Großsegel. Außer der Baumfock können alle anderen Segel für Sturmfahrten leicht geborgen werden. Während der Großmast eine 7/8 Takelung aufweist, hat man es vorne mit Baumfock und dem ungewöhnlichen Spreizgaffelsegel zu tun. Die Spreizgaffel wird übrigens nicht wie bei Gaffeln (und Surfbrettriggs) üblich am Mast, sondern an einer Verstärkung des Vorlieks des Schonersegels aufgehängt. Statt der einfachen Baumfock bietet die Firma Robbe optional eine Genua samt aufwändiger Steuerung zum Austausch an. Nach meinem Wissen war das damals eine Pionierleistung für Baukästen ferngesteuerter Segelschiffe.
Ein Alleskönner
Die ATLANTIS besticht durch ihre Vielseitigkeit. Als Dekoration im maritim eingerichteten Wohnzimmer ist die ATLANTIS als Fahrmodell auf Dauer dankbarer als ein Standmodell. Denn den sich ansammelnden Staub kann man einfach mit Wasser abspülen. Aber vor allem taugt die ATLANTIS so richtig zum Segeln und zur Teilnahme an Segelveranstaltungen aller Art. In den Augen „richtiger“ Bauplanmodellbauer findet sie noch einen Rest von Gnade. Und, aller modernen Segeltheorie zum Trotz, läuft sie auf dem Wasser mancher modern(er) gestylten Slup auf und davon. Der praktische Einsatzbereich der ATLANTIS ist nahezu konkurrenzlos groß.
Einschränkungen ergeben sich ja allgemein durch die Gewässerbedingungen sowie durch Flaute, Sturm, Wellengang, Konzeption und Größe eines Schiffes. Mit einer ATLANTIS kann man jedoch fast immer und überall segeln. Bei Flaute reicht ihr bereits ein leises Lüftchen um Fahrt aufzunehmen. Höhe läuft sie problemlos. Und wenn der Wind böig auffrischt und erste Gischtkronen Modellschiffen das Leben schwer machen, beweist die ATLANTIS ihre nahezu unübertreffliche Seetüchtigkeit. Bereits beim Transport im Auto und erst recht später beim Auftakeln am Ufer fällt die ATLANTIS angenehm durch ihre Standsicherheit im Ständer auf. Zum Einsetzen der Yacht ins Wasser benötigt man keine Anglerhose. Normal hohe Gummistiefel reichen bei dem geringen Tiefgang des Langkielers aus. Das Schiff kommt deshalb mit seichten Uferstellen und Untiefen entsprechend gut zurecht. Mit ihrem flachen Vorsteven gleitet die ATLANTIS anstandslos über Wasserpflanzen hinweg, an denen sich die langen, steilen Kielflossen moderner Rennziegen, sehr zum Leidwesen ihrer Skipper, gerne verheddern. Mit der ATLANTIS kann man sich gewagte RC-Törns erlauben, die man mit anderen Baukastenmodellen aus guten Gründen lieber unterläßt. Mit keinem anderen Schiff meiner Segelflotte habe ich mich so weit auf das Wasser hinaus gewagt, wie mit der ATLANTIS. Größe, Schnelligkeit, Zuverlässigkeit, Kursstabilität und Manövriersicherheit machen die Ansteuerung einer weit draußen liegenden Boje auch bei schwierigen Sicht-, Revier- und Windverhältnissen relativ sicher möglich.
Die hohe Gebrauchstauglichkeit der ATLANTIS wird durch eine beachtliche Reparatur- und Wartungsfreundlichkeit ergänzt. Denn das Rumpfinnere bleibt durch drei größere Luken unter den Deckshäusern überall gut zugänglich.
Der Langkiel macht das Schiff schwer und damit unhandlich. Seine segeltheoretischen Nachteile werden allgemein gerne und oft kritisiert. Die Praxis lehrte mich jedoch, seine Vorteile zu schätzen. Er kennt keine Dichtigkeits- oder Stabilitätsprobleme, keine Bruchgefahren, keine Probleme mit Wasserpflanzen, Untiefen oder seichten Ufern. Und das Schiff steht, wie gesagt, immer und überall sicher in seinem Ständer.
Transport und Aufriggen
Heben und Tragen der schwergewichtigen Dame bereiten allerdings weniger Freude. Etwas Kraft und Gesundheit sind für die Handhabung leider unentbehrlich. Ich bevorzuge, wenn es denn sein muss, den Transport des (abgetakelten) Schoners zum Wasser auf der Schulter und halte zur Not einen entsprechend umgebauten Bollerwagen als Trailer in Reserve. Ohne Hilfsvorrichtung ist das Absenken des Schiffes von einem hohen Steg aus fast unmöglich.
(Ich habe mit Hilfe von zwei kleinen aber stabilen Ringschrauben mit Muttern (Stahl vernickelt M3-M4) eine sehr bequeme und nützliche Idee verwirklicht, die das Tragen und ins Wasser Setzen sogar Einhand ermöglicht! Die Schrauben werden ca. 2 cm vor dem Mittelaufbau und vor dem Steuerstand montiert. Dazu ist eine großflächige und stabile Decksverstärkung im entsprechenden Bereich unbedingt nötig! Außerdem sitzen die Schrauben ca. 6-8 cm seitlich von der Mittellinie des Decks. Jetzt hänge ich den Tragegurt des Senders in den Ösen ein und schon kann ich das Schiff wie eine, wenn auch schwere Einkaufstasche tragen. Die seitliche Montage der Schrauben bewirkt dabei, dass das Boot schräg von mir wegkippt. Die Masten stören auf diese Weise nicht! Mit diesem Trick lässt sich auch ein 20 kg Modell von hohen Bootsstegen bandscheibenschonend zu Wasser lassen! (Die „hässlichen Schrauben“ lassen sich mit „Decksgerödel“ wie Eimern oder Wasserfässern leicht verstecken. G.N.)
Ob das schwere Schiff eventuell nur an den Masten herabgesenkt werden kann, habe ich lieber noch nicht ausprobiert. (Würde ich nicht empfehlen! G.N.)
Für diese Situation halte ich eine Art Slipanlage parat. Das Aufriggen geschieht dank des Robbe-Patentsystems schnell und komfortabel. Nach dem Aufstellen der Masten brauchen die Augen am Ende der Wanten bloß in den Püttings eingepickt zu werden. Gespannt werden die Ober- und Unterwanten über eine zentrale Stellschraube im jeweiligen Masttopp. Der Mastfall kann zu Trimmzwecken allerdings nur geringfügig über die Höhenverstellung der Püttings variiert werden. Da die zwei Püttingpaare pro Mast recht weit voneinander entfernt liegen, funktioniert das ohnehin nur, wenn die Länge der Wanten beim Bau pingelig genau ausgemessen und abgelängt wurde. Das originale Großstag aus Edelstahllitze zwischen den Masten habe ich durch eine spannbare Leine ersetzt. Die Schoten werden mit Karabinerhaken eingehängt, so dass die Grundeinstellung der Segel nicht bei jedem Aufriggen neu justiert werden muss. Vor dem Spannen der Wanten und Stage bleibt noch die Deutschlandfahne ins Masttopp des Großmastes einzusetzen, die ich, abweichend vom Bauplan, zum Verklicker umfunktioniert habe. Dann geht es ans Slippen. Hat man das „Dickschiff“ ohne Hilfsvorrichtung schnaufend zu Wasser gewuchtet, bestätigt der geringe verbleibende Freibord das objektiv hohe Gewicht. Das niedrige Deck ist zwar gut für die Aerodynamik. Die Optik des sonst so imposanten Zweimasters leidet darunter jedoch etwas.
Der erste Segeleindruck trügt
Dem Segler, der zum ersten Mal eine ATLANTIS steuert, fallen als erstes Beschaulichkeit und Behäbigkeit auf, mit der das Schiff zu segeln ist. Ihre soliden, gutmütigen Segeleigenschaften machen sie selbst für Segelanfänger geeignet. Wer dagegen Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Seglern hat, wird vielleicht das Beschleunigungsvermögen leichtgewichtiger Hochleistungssegler, die atemberaubenden Schussfahrten von Mehrrümpfern oder die feinnervigen, rasanten Gleit- oder Surfzustände wie sie selbst bei einigen (wenigen) RC-Seglern vorkommen, vermissen. Derartig adrenalintreibenden Segelspaß wird man mit der ATLANTIS nie erleben. Der ewige Verdränger behält unter allen Umständen die Ruhe. Auf das Ruder reagiert er sicher und ohne Hektik.
Er krängt relativ mäßig und luvt erst wenn es deutlich zu viel wird. Wellen können ihn ebenso wenig aus der Ruhe bringen. Der scharfe, überhängende Bug schneidet da einfach durch, was aber, schon wegen des niedrigen Freibords, zu einer nassen Angelegenheit wird. Stolze, auf die Länge gut verteilte 17 kg Verdrängung und zwei relativ kurze Masten halten Ruder und Heck stets im bzw. über Wasser, so dass die ATLANTIS nie wirklich aus dem Ruder läuft und der Bug vor dem Wind frei von Unterschneidungstendenzen bleibt. Lateralplan und Rigg harmonieren hervorragend miteinander. Wenn der Trimm aus der Grundeinstellung heraus passt und der Wind halbwegs gleichmäßig einfällt, bleibt die ATLANTIS stets brav auf Kurs. Eine ATLANTIS bleibt nie in der Wende stehen und kann auch unter härtesten Bedingungen zum Abfallen und zur Rückkehr zum RC-Skipper überredet werden.
Ist das unaufgeregte Segeln mit einer ATLANTIS daher langweilig? Sicherlich kann man sie wegen ihrer sicheren und unspektakulären Segeleigenschaften leicht unterschätzen. Erst im Vergleich mit anderen Seglern, in der Herausforderung bei Wettkämpfen oder bei Sturmfahrten, offenbart die ATLANTIS ihre tatsächlichen Fähigkeiten.
Trimm der ATLANTIS
Anfangs stellte sich mir die Frage, wie die Segel eines so ungewöhnlich getakelten Schoners in der Grundeinstellung optimal zueinander einzustellen sind? Der Hersteller empfiehlt, die Segel so einzustellen, dass sie beim Auffieren alle gleichzeitig anfangen zu killen. Das kann man am besten am Ufer im Ständer simulieren. Allgemein heißt es, dass dicht hintereinanderliegende Segel von vorne nach hinten stets zunehmend dichter geholt werden sollen. Damit möchte man u.a. bewirken, dass das jeweils vordere Segel auf der Kreuz den Wind nicht in den „Rücken“ des dahinterliegenden Segels leitet. Im Fall der ATLANTIS kommt diese Erwägung m.E. nach nur für den (hinteren) Großmast in Betracht, der für sich betrachtet, wie eine Slup getakelt ist. Die ersten drei Segel werden sich vermutlich gegenseitig weniger behindern, weil die Segelschwerpunkte in der Höhe über Deck unterschiedlich verteilt liegen. Aerodynamisch gegenseitig stören können sich bei fehlender Spalteinstellung vermutlich nur Stagsegel und Großsegel. Also stelle ich das Stagsegel in der Grundeinstellung etwas weiter geöffnet ein als das Großsegel. Baumfock und Schonersegel erhalten bei mir dagegen die gleiche Grundeinstellung wie das Großsegel.
Bei stärkerem Wind konnte ich im Fahrbetrieb immer wieder beobachten, dass das lange Achterliek der Baumfock zur Unruhe tendiert, das Segel dadurch an Zugkraft verliert und das Schiff stärker als nötig luvt. Daher habe ich nur das Stagsegel mit einer Dirk ausgerüstet und die anfangs an der Fock angebrachte Dirk später wieder entfernt. Umgekehrt wäre m.E. an der Baumfock sogar eine Art Baumniederhalter sinnvoll. Versuchsweise habe ich deswegen an der Fock mal eine spannbare Leine zwischen Decksbeschlag und Baumnock angebracht. Ein großer Erfolg war das nicht. Mehr Zug auf das Achterliek bekäme man nur, wenn der Haltebügel des Baumes etwas mittiger montiert wäre, was ebenfalls seine gering ausgeprägte Drehfreudigkeit begünstigen würde.
Wie die anderen Segelyachten von Robbe verfügt die ATLANTIS über im Baum eingelassene Unterliekstrecker, die so unauffällig wie praktisch sind. Bauchige Segelprofile bringen mehr Fahrt und empfehlen sich vor allem bei wenig Wind. Flach stelle ich die Segel nur, wenn ich mit aller Gewalt Höhe knüppeln muss. Über den Bauch kann auch geringfügig der Segelschwerpunkt verändert werden. Ein flacher Bauch wirkt der Leegierigkeit, ein tiefer Bauch der Luvgierigkeit entgegen. Probleme machte die Profileinstellung des Spreizgaffelsegels im Originalzustand. Die Leine, mit der das Profil eingestellt wird muss nämlich gleichzeitig das Gewicht der Spreizgaffel tragen, was wiederum von der Zugkraft der Schot beeinflusst wird. Daher habe ich die Spreizgaffelnock nach oben und unten mit einer Dirk abgespannt und kann so unabhängig vom Gewicht der Spreizgaffel und der unterschiedlichen Zugkraft der Schot das Profil des Segels trimmen.
Die originalen, einbahnigen Robbe Segel sind sehr hart, fallen am Mast schlecht ins Profil und stehen daher oft schlecht. Mancher Atlantiseigner hat mit gutem Erfolg neue Segel hergestellt und damit Verbesserungen bei Schwachwind erzielen können. So radikal war ich nicht. Ich habe stattdessen nur die Vorlieks mit einem scharf geschliffenen Lötkolben „gestrichelt“, in der Absicht, deren Starre zu verringern und die Vorlieks etwas biegbarer zu machen. Außerdem habe ich den Vorliekstrecker des Großsegels hinter dem Lümmellager durch eine Bohrung im Baum gezogen, in der Hoffnung, der Baum werde seine Drehung so besser auf das störrische Segel übertragen. Aber viel gebracht hat das alles nicht. Bei aller Kritik muss man den Robbesegeln jedenfalls zugestehen, dass sie robust und langlebig sind, weswegen es sich lohnt, sie nach Anfertigung eines neuen Segelstells zumindest gut an die Seite zu legen (Segel flach aufhängen, notfalls einrollen).
(Bitte NICHT gerollt lagern! G.N.)
Wie immer ist es wichtig, dass die Vorlieks der beiden Stagsegel nicht auswehen, die Stage mithin gut unter Spannung stehen. Zug wirkt auf das Vorstag über das mastenverbindende Großstag und endlich über das Achterstag. Das Großstag habe ich durch eine spannbare Leine ersetzt. Mit der Spannung des Achterstags wird allerdings der Großmast wegen seiner 7/8 Takelung krumm gezogen.
(Auf den Wanten und Stagen des Modells braucht man nicht „Gitarre spielen“ zu können! Sie sind ausreichend gespannt, wenn sie einen dumpfen Brummton erzeugen. Dann verbiegt sich kein Mast! G.N.)
Das Großsegel wirft dann hässliche Falten. Zur Aussteifung des Großmastes habe ich daher ein zusätzliches Jumpstag angebracht.
Hinsichtlich der Gewichtsverteilung hat Robbe die Unterbringung der Akkus in einer Seitentasche vorgesehen. Da lagern sie zwar trocken, aber etwas besser ist das Gewicht natürlich direkt über dem Kielballast, z.B. in einem Wännchen, untergebracht.
Soll der Schoner platt vor dem Laken laufen, kommt es zu teilweisen Abschattungen der Segel untereinander. Eine Sluptakelung kann ihre Segelfläche auf Schmetterlingskurs doch leichter und wirkungsvoller entfalten. Alle Segel der ATLANTIS öffnen aus verschiedenen Gründen nicht gerne weit. Es fällt schon schwer, mit der ATLANTIS einen sauberen Schmetterlingskurs auch nur einzuleiten. Schoner und Großsegel läßt man auf einer Seite und versucht dann durch weiteres Abfallen die beiden Stagsegel auf die andere Seite zu holen. Besonders gut gelingt mir das auch nicht. Die steifen Vorlieks leisten der Biegung des Segels an den Masten erheblichen Widerstand. Die Baumfock öffnet noch unwilliger. Das liegt sowohl an der weit vorne liegenden, unbalancierten Aufhängung als auch am Wirbellager. Unter Zug kann es verkanten und schwergängig drehen. Besser wäre eine verstellbare Baumaufhängung, wie sie etwa Graupner bei der „Rubin“ verwendet, und eine simple Leine zum Decksbeschlag. Wer im Wettkampf bemerkt, dass vor dem Wind eine schnelle Leichtwind-Slup aufholt, kann versuchsweise die Taktik wechseln und raumschots kreuzen, wie das Katamarane machen.
Die ATLANTIS im Sturm
Sturmfahrten werfen auch für RC-Segler eine Reihe von Problemen auf. Zwar sind Kielyachten mit Monorumpf in der Regel kentersicher. Jedoch können leichte Yachten mit geringem Volumen vor dem Wind mit dem Bug gefährlich tief in der Welle unterschneiden. Dabei hebt sich das Heck dramatisch in die Höhe und es kann Wasser in den Rumpf eindringen und die Elektronik des Empfängers beeinträchtigen. Von Bruch und der Gefahr des Sinkens ganz zu schweigen. Viele moderne Yachten sind im Sturm nur noch eingeschränkt manövrierfähig und bleiben beim Wenden – mangels Masse – einfach im Wind stehen. Zu viel Tuch am Mast bedeutet eine weitere Gefahr. Wenn es zu dicke kommt, kann man bisweilen nicht mehr abfallen und u.U. sogar nicht mal mehr wenden. Eine Rückkehr zur gewünschten Uferstelle wird schwierig oder sogar unmöglich. Meine ATLANTIS zeigte sich all diesen Gefahren gewachsen – selbst wenn ihr Anblick bei Seegang mehr an ein auftauchendes U-Boot erinnert. Denn wegen des niedrigen Freibords kommen stets Unmengen Spritzwasser über. Es ist ein ausgesprochen nasses Segeln. Selbst das auf dem Achterdeck verzurrte Dingi mutierte stets zur bordeigenen Badewanne, bis ich es schließlich mit einem Spundloch versehen hatte und das Wasser wenigstens sofort wieder ablaufen konnte. Wegen der drei großen Öffnungen unter den Deckshäusern bleibt der Rumpf zwar erfreulich gut zugänglich, die Luken benötigen aber, ganz wichtig bei solchem Wetter, eine sorgfältige Abdichtung. Wer dabei schludert, gibt seine ATLANTIS dem Untergang preis. Die ATLANTIS des Modellskippers hat 1995 so ihr tragisches Seemannsgrab gefunden, wie er auf seiner Internetseite berichtet. Anfangs hatte ich bei Sturmfahrten öfter Wasser im Rumpf. Dann habe ich die Kanten der Luken bündig mit Gummistreifen beklebt, die ich aus einem alten Fahrradschlauch ausgeschnitten hatte, und die Deckel anschließend verschraubt. Das hält bislang gut dicht. Schwierigkeiten bereitete mir zunächst auch das Holz, das an mehreren Stellen Wasser zog und hässliche Risse bildete. Irgendwelcher billiger Boots- oder Klarlack reicht zur Holzkonservierung nicht aus. Eine nachträgliche Behandlung mit G 4 bzw. G 8 brachte erfolgreiche Abhilfe. (Die Fa. Robbe bietet ausdrücklich ihr flüssiges Holzwachs zur Imprägnierung an! Meine SUSANNE wurde zeitgleich mit der ATLANTIS 1985 gebaut. Das Holz wurde nur gewachst und ist noch heute einwandfrei! G.N.)
Bei Sturm hat das hohe Gewicht auch Vorteile. So ist mir der kiloreiche Schoner noch nie in der Wende stehen geblieben. Natürlich legt sich selbst eine ATLANTIS in schweren Sturmböen mal mächtig auf die Backe, läuft aus dem Ruder und luvt unhaltbar. Sie macht das aber erst, wenn die meisten anderen RC-Segler schon eingepackt – oder vielmehr – gar nicht erst ausgepackt haben. Durch starkes Auffieren konnte ich das Schiff fast immer wieder zurück auf Kurs zwingen.
Wie bei großen Vorbildern sind Halsen unter Sturmbedingungen kritisch. Die federnd gespannte Umlaufschot funktionierte leider nicht narrensicher. Die ruckartig auftretenden Belastungen beim Schiften bringen die Umlaufschot zum Springen und gelegentlich springt sie aus ihren Führungsrollen hinaus. Das vorschriftsmäßige Dichtholen der Schoten beim Schiften geschieht leider nicht immer schnell genug. Oft kann das Manöver vom Ufer auch schlecht beobachtet und daher nicht vorschriftsmäßig durchgeführt werden. Zur Verbesserung der Situation habe ich die Spannfeder an der Umlenkrolle der Umlaufschot verstärkt, die Aufhängung der Rollen modifiziert und den Hub der Umlaufschot nach oben begrenzt. Außerdem meide ich jetzt bei starkem Wind lieber das Halsen. Seitdem gibt die Umlaufschot Ruhe.
Die Segellatten mußte ich nach und nach nochmals mit Patex nachkleben. Der spröde Sekundenkleber mag keine killenden Segel. Das Vernähen beider Enden der Latten kann nicht schaden.
Das Problem des Modellschiffers schlechthin ist das Fehlen einer ferngesteuerten Mannschaft. Wo auf dem großen Vorbild die Crew schon lange mit Reffen oder Bergen beschäftigt wäre, müssen wir uns notfalls mit schlichtem Auffieren behelfen oder gleich am Ufer noch ein kleineres Stell aufziehen bzw. im Fall der ATLANTIS einen Teil der Segel bergen. Immerhin verträgt die ATLANTIS bereits unter vollem Zeug mehr Wind als die meisten anderen Modelle. Kachelt es noch stärker, kann man relativ bequem ein oder zwei Segel bergen. Reffen würde einem das Segeltuch verübeln. In der ersten Stufe bietet sich das Schonersegel zum Bergen an. In der zweiten Stufe auch das Stagsegel bergen. Selber ausprobiert habe ich letztere Variante allerdings noch nicht. Bei jedem Kürzen der Segelfläche ist zu berücksichtigen, dass der Segelschwerpunkt möglichst erhalten bleiben soll, bzw. zur Bekämpfung der Luvgierigkeit nach meiner Meinung sogar weiter nach vorne wandern darf.
Die Trägheit der Masse
Die einen stehen lieber in der Werkstatt, die anderen lieber am See. Am See segeln die meisten gerne in Gesellschaft anderer RC-Skipper, schauen was die anderen Segler können, bringen manchmal auch ein oder zwei Bojen aus und segeln zum Spaß um die Wette. Darüber hinaus werden sportliche Wettkämpfe auch für vorbildähnliche RC-Segler von verschiedenen Seiten angeboten, seien es segelvereinsinterne oder auch jedermann offene Veranstaltungen. Wenn solchen Veranstaltungen auch der sportliche Ernst fehlt, so bringt doch jeder etwas Ehrgeiz mit und freut sich über eine gute Platzierung. Kurzum, wer nicht gerade einen historischen Arbeitssegler steuert und mit anderen RC-Skippern gemeinsam segelt, der möchte nicht gerne ständig den anderen hinterherfahren. Was also kann die ATLANTIS im Vergleich zu anderen Seglern? Logisch, der Schoner ist keine RC-Rennyacht und kein Regattaschiff. Erschwerend kommt bei der ATLANTIS hinzu: Schwere Langkieler gelten unter Seglern, zumal unter Regattaseglern, als behäbige Fahrtenschiffe (englisch jetzt Cruiser genannt). Die ATLANTIS vereint nämlich so ziemlich alle Eigenschaften, denen Theoretiker nachsagen, sie kennzeichneten eine langsamere, technisch überholte Konstruktion. Konkret meine ich die Überhänge, den flachen Vorsteven, das schmale Heck, den Langkiel, den Mehrmaster und die Gaffeltakelung. Als Verdränger kann sie ihre Rumpfgeschwindigkeit nie überwinden. Reinrassigen RC-Yachten, Leichtwindspezialisten, Mehrrümpfern oder Gleitern ist sie, auch abhängig von den jeweiligen Wetterbedingungen, unterlegen. Jedoch kann sie im Praxisvergleich immerhin in der „Edelsteinklasse“ (gemeint sind die schnellen Slups „Rubin“ und „Smaragd“) bequem mitsegeln.
Im Wettkampf hat derjenige ATLANTIS Skipper Vorteile, der sich der Eigenarten seines schweren Langkielers bewusst ist und danach segelt. Die angeborene Trägheit im Vergleich zu modernen Kurzkielern in Leichtbauweise oder ballastfreien Mehrrumpfbooten macht sich vielfältig bemerkbar. Die schwere ATLANTIS liegt immer relativ ruhig im Wasser. Durch Beschleunigung, sei es positive oder negative, fällt sie kaum auf, weswegen sich die aktuelle Geschwindigkeit als zuverlässiger Indikator für die optimale Segelstellung schlecht eignet. Ein Verklicker erleichtert das Atlantissegeln allemal. Einerseits nimmt eine ATLANTIS also langsamer Fahrt auf, andererseits schiebt sie ohne merklich Geschwindigkeit zu verlieren durch kleinere Windlöcher einfach durch oder eben auch ganz tief mitten hinein! Aufpassen muss man auch bei Aufschießern und Ausweichmanövern. Während ein leichtes Mehrrumpfboot im Wind sofort stehen bleibt, läuft die schwere Atlantis gegen den Wind ungerührt ein beträchtliches Ende weiter und havariert, wenn der Skipper Pech hat, kräftig mit dem Steg. Auf das Ruder reagiert der Langkieler zwar folgsamer als man ihm das gemeinhin nachsagt, jedoch immer relativ bedächtig. Ist die träge Masse dagegen erst einmal am Drehen, bleibt es selbst bei Wind und Wellengang dabei. Nach der Wende dreht das schwere Schiff jedoch ungebeten weiter, so dass am Manöverende etwas Gegenruder eingelegt werden muss, will man beim Aufkreuzen keine Höhe verschenken. Den optimalen Moment dazu zeigt einem wiederum am besten der Verklicker an.
Modifikationen:
An meiner ATLANTIS finden sich einige Abweichungen vom Bauplan.
1. in technischer Hinsicht
a) Umbau der Deutschlandfahne im Topp zum Verklicker
b) Ein zusätzliches, doppeltes Jumpstag nebst Verstrebungen am Großmast
c) Eine stärkere Spannfeder für die Umlaufschot und Anschlagsbegrenzungen unter Deck nach oben.
d) Ein kleiner Bügel über der Heckleuchte und tiefer gelegte Lüfter auf dem Steuerstand verhindern, dass sich die Großschot dort verhakt.
e) Der Baumniederhalter des Großsegels gefiel mir nicht und ist außerdem schon wegen seines Spiels funktionell wenig sinnvoll. Ich habe ihn durch eine optisch ansprechendere Talje ersetzt.
f) Die Nock der Spreizgaffel ist nach oben und unten mit zwei spannbaren Leinen im Winkel zum Mast fixiert.
g) Das Stagsegel bekam eine Dirk.
h) Die Schoten werden mit Karabinerhaken eingehängt, an der Großschot mit einem kleinen Block. Eine bewährte Grundeinstellung bleibt so unverändert.
i) Die beiden Masten sind durch eine spannbare Leine verbunden.
j) Direkt hinter den Masten habe ich an den Vorlieks der Segel mit einem scharf geschliffenen Lötkolben eine Reihe dünner Schlitze eingeschnitten. Außerdem habe ich den Vorliekstrecker hinter dem Lümmellager durch den Großbaum geführt. Viel gebracht hat beides leider nicht.
k) Der Rumpf erhielt im Spiegelheck ein Spundloch. Das Spundloch dient auch der permanenten Lüftung des Rumpfinneren im Winter. Im Betrieb verschließt ein kleiner Gummipfropfen das Loch.
2. in optischer Hinsicht:
a) Den beiliegenden Kompass habe ich von oben auf- und durchbohrt. Dann besorgte ich mir Plastikperlen für Halsketten aus dem Bastelladen. Eine blaue Kugel schleifte ich soweit ab, bis dass der Rest bündig auf die obere Fläche des Kompass passte. Nun habe ich mit Permanentmarkern eine Kompassrose aufgemalt und die blaue Teilkugel mit durchsichtigem Kleber aufgeleimt. Wenn man will, kann man den Kompass von unten sogar nachträglicher mit originalgetreuer Nachtbeleuchtung versehen.
b) Die Zugänge zum Steuerstand bekamen bei mir Stufen und Handläufe. Das Steuerrad aus braunem Kunststoff habe ich gold-gelb bemalt, soweit Messing zu imitieren war. Dahinter steht eine Steuermannspuppe aus dem Robbe-Zubehör. Im Cockpit finden sich ferner einige nostalgische Instrumente aus Ätzteilen. Die Türen bekamen oben Lüfterlamellen aus Messing.
Handläufe gibt es ferner auf dem mittleren Deckshaus.
c) Der scharf geschnittene Bug der ATLANTIS bekam einen dicken, geknüpften Bugfender spendiert. Der verleiht nicht nur eine seemännische Optik. Denn wenn eine ATLANTIS in voller Fahrt mit ihrem hohen Gewicht irgendwo draufrauscht…
Was man eventuell weiter ändern könnte:
a) Zu überlegen wäre, für Stagsegel und Großsegel einen separaten Trimmservo einzubauen. Sollte die ATLANTIS krängungsbedingt zu stark luven, könnte sie durch separates Fieren dieser beiden achteren Segel leichter auf Kurs gehalten werden. Denn der Abstand zu den beiden vorderen Segeln ist groß genug, so dass die Segel sich aerodynamisch vermutlich nur wenig behindern und die vorderen Segel beim separaten Fieren mit dem Trimmservo ihre Zugkraft behalten. Konstruktiv wäre das für die zwei Segel recht aufwändig. Wesentlich einfacher wäre es dagegen, nur das Großsegel mit einem eigenen Servo (und Computersender mit Mischer und Schieber) oder einem zusätzlichen Trimmservo (zusätzlicher Schieber ausreichend) auszurüsten.
b) Die Originalsegel wurden bereits kritisiert. Einige Leute setzen dünne Röhrchen in die Keep, woran das Vorliek mit Klebestreifen aus dem Flugzeugmodellbau befestigt wird. Andere Modellbauer haben aus weicherem Material komplett neue Segel hergestellt. Optimal wäre zweifelsohne die Neuherstellung von Profilsegeln aus Bahnen durch einen Profi. Dabei würde ich das Oberliek des Spreizgaffelsegels zur Optimierung der Aerodynamik mit Hilfe von Segellatten etwas runden.
c) Mit allerdings erheblichem Aufwand könnte man die Masten drehbar lagern, so dass deren Profile endlich einmal aerodynamisch nutzbar würden. Dabei wären die Salingstreben abweichend von den Originalplänen mit einem einfachen Lager drehbar vor dem Mast anzubringen. Auch die zentrale Spannvorrichtung müsste, vor dem Mast, drehbar gelagert werden. Soweit man wegen dieser Umbauten auf Fertigprodukte zurückgreifen kann und möchte, sind diese leider sündhaft teuer.
d) Das Akkugewicht liegt optimal tief, wenn man es in einem Kunststoffkästchen direkt über dem Ballast in der Versiegelung unterbringt. Die Befestigung des Akkus erfolgt wie üblich mit Klettband.
e) Die Baumfock ist auf Deck über einem Wirbel und das Messingrohr aus dem Anglerzubehör angeschlagen. Das Messingrohr ist auf der Baumfock nicht verstellbar. Die Umstellung auf einen verstellbaren Beschlag und eine Führungsschiene auf Deck wäre wünschenswert.
f) Das Deck könnte man mit Stabdeck, einzelnen Planken nebst Fischung und Kalfaterungsimitat schöner gestalten.
g) Um die Verflüchtigung der Weichmacher aus dem ABS-Kunststoffmaterial zu verringern, schwören manche Modellbauer auf die vollständige Lackierung des Rumpfes, also auch von innen.
Klassentreffen
Die ATLANTIS ist bis jetzt der beliebteste ferngesteuerte Schoner. Vielleicht finden sich einmal genügend Interessenten, um jährlich ein lockeres ATLANTIS-Klassentreffen zu veranstalten. Im Hauptprogramm darf ein längerer Segeltörn auf einem anspruchsvolleren Gewässer stehen. Bei entsprechend großer Nachfrage und Organisationsmöglichkeit könnte man vielleicht auch Wettkämpfe aussegeln und die ATLANTIS mit der schönsten und detailreichsten Scale-Optik wählen.
Für die Informationen zur Entstehung der ATLANTIS darf ich mich herzlich bei Gerd Neumann bedanken.
Allen einen schönen Schoner wünscht
(Die kursiven, in Klammer gesetzten Bemerkungen sind von Gerd Neumann.)
techn. Daten:
Länge ü. a.: 1380mm (54.3 in.)
Breite: 340mm (13.4 in.)
Tiefgang: etwa 240 mm (9.4in.)
Höhe ü.a.: 1730mm (68 in.)
Höhe Großmast: 1420mm (56 in.)
Standard Segelfläche: 85.5 dm2 (1,325 sq. in.)
Segelfläche mit Genua: etwa 114 dm2 (1,767 sq. in.)
Verdrängung: etwa 17.5 kg (38.5 lbs.)
Kielballast: etwa 11 kg (22.4 lbs.)
@Chris
Hallo Chris, dann melde Dich mal: niels ät koeplin Punkt net
@Niels Koeplin
Hallo Niels !
Habe gerade den Bericht gelesen und bin dabei auf deine Antwort gestoßen. Bin gerade dabei eine Atlantis aufzubauen und würde mich für deine Änderungen interessieren. Falls Bilder oder andere Details verfügbar wären und du mir diese zukommen lassen könntest würde ich mich ganz herzlich dafür bedanken
Hallo Gerd, Du hast da einen sehr treffenden Bericht verfasst. Komliment, die Segeleigenschaften empfinde ich genauso. Bei Starkwind wird Sie zum Uboot. Unkaputbar. Gegen Wassereinbruch habe ich allerdings eine Lenzpumpe verbaut. Als weitere änderungen, weil es schon zu viels Atlantise gab, zwei Vorsegel, Klüver und Fock, Deckshaus einer moderneren Jacht und Innenboarder. Also nicht Motorsatz von Robbe. Steuerung der Vorsegel über eigene Winde, per Schalter über Servoumker auf den anderen Bug zu bringen, aber per Mischer mit dem Groß-, Stag- und Gaffelsegel gemeinsam gestellt.
Wenn Du Interresse hast rigge ich Sie, Freya, mal auf und mache ein par Fotos für Dich.
Gruß, Niels