Bei den Seenotrettern in Bremen wird 1985 ihr neuester Seenotkreuzer, die BERLIN, in Dienst gestellt. Sie wird mit ihrem Tochterboot STEPPKE von Kiel-Laboe aus ungezählte Einsätze fahren bis sie 2017 von der neuen BERLIN abgelöst wird.
Bei Robbe erscheint der Bausatz des SK BERLIN 1987 und wird von den Modellbauern begeistert gebaut und gefahren. Im Robbe-Schaufenster steht auch ein BERLIN-Modell. Als ich 2002 in Ruhestand gehe wird bei dieser BERLIN schon seit Jahren das Tochterboot vermisst. Man geht davon aus, daß es einen heimlichen Liebhaber gefunden hat.
Als die Fa. Robbe 2015 in Konkurs geht bin ich beim Ausräumen der Schränke in meiner früheren Arbeitsstelle dabei. Und in einem Fach, ganz hinten in der Ecke finde ich die als verschollen geltende STEPPKE wieder! Nach Rückfrage an zuständiger Stelle darf ich die STEPPKE behalten.
Nach den guten Erfahrungen, die ich mit der TEDJE hatte, entschloß ich mich, auch die STEPPKE zu „modernisieren“.
Das Trennen von Rumpf und Deck war sehr kniffelig. Aber es gelang ohne wirklich nennenswerte Schäden.
Bei näherer Betrachtung sah ich, daß das Modell komplett ausgebaut war. Nur der Akku war tot.
Nachdem der Rumpf komplett entkernt und der alte Lack abgeschliffen war, konnte mit dem Neuausbau begonnen werden.
Als Motor wurde ein Bl Outrunner Roxxy 2216/25 und als Regler der Roxxy BL Control 908 ausgesucht.
Dann wurde ein neues Microervo für das Ruder eingebaut.
Da das Modell eine LED-Beleuchtung bekommen sollte begann ich damit am Mast.
Dann wußte ich nicht so recht, wie ich weitermachen sollte. Das Modell wurde zur Seite gelegt.
Anfang dieses Jahres habe ich endlich, nach 6 Jahren Pause, an der STEPPKE weiter gebaut. Da die Kleberänder von Deck und Rumpf beim Öffnen doch ziemlich gelitten hatten wurden sie mit einem neuen breiteren Kleberand verstärkt.
Jetzt konnte ich das Modell lackieren. Mein Freund und Modellbauer Peter hatte inzwischen den Fahrtregler so erweitert, daß damit auch die Beleuchtung geschaltet werden kann. Auch bei der endgültigen Verdrahtung half er mir weiter. So konnten alle Innereien endgültig im Rumpf verlegt und gesichert werden. Nach einer kleinen Korrektur ergab der Schwimmtest eine Wasserlage genau auf der Wasserlinie.
Jetzt wurde das Deck mit vielen Details versehen, weil sie von innen verklebt werden mußten.
Dann wurde das Modell für die Hochzeit vorbereitet. Geklebt habe ich mit Fixogum von Marabu. Ein elastischer Kleber, bei dem man im Notfall die Klebestelle auch wieder lösen kann. Nach dem Trocknen des Klebers wurde der Rand auf eine gleichmäßige Breite geschliffen.
Nach dem Verkleben war das Modell fast fertig. Nur die Spritzkanten mußten noch angeklebt werden.
Im Juli 2022 ist das Modell endlich zum zweiten Mal fertig.
Dann kam die erste Erprobung.
Vor dem Start sind noch ein paar Handgriffe zu erledigen.
Nun geht es ins Wasser.
Das Fahrverhalten der STEPPKE ist mehr als abenteuerlich! Schon bei wenig Gas legt sie sich auf die Seite und ist kaum steuerbar. Das Drehmoment des Antriebs ist zu groß. Da kommt noch eine Menge Arbeit auf mich zu: Ich will sie doch zum Laufen bringen!
Aber jetzt ist erst mal grübeln und probieren angesagt. Eine Lösung muß her.
Ich werde weiter berichten.